Hessenschach 18/02

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Kaum hat ein neues Jahr begonnen, ist der erste Monat auch schon wieder vorbei. Und in den jahresübergreifenden Spielzeiten ist es schon soweit, eine erste, vielleicht auch bittere Bilanz zu ziehen.

 

  • Ponyreiten: WIM Kateryna Dolzhykova gewinnt den Hessischen Pokal
  • Immer wieder Dubiel: Frankfurts neuer Blitzchampion
  • Mannschaftskämpfe der hessischen Klubs
  • Chess960 Rally in Bad Soden

 

Ponyreiten: WIM Kateryna Dolzhykova gewinnt den Hessischen Pokal

Schaut man nicht so genau hin, könnte man dem hessischen Einzelpokal Goldener Springer durchaus einen erfolgreichen Auftritt bescheinigen:

So viele Teilnehmer wie seit vielen Jahren nicht, und auch 9 von 10 Bezirken waren mit Teilnehmern vertreten. Und nicht zu vergessen: zum ersten Male hat eine Frau diesen Wettbewerb für sich entscheiden können.

Doch schaut man unter dem Brennglas etwas genauer auf die Details, zeigen sich Risse im Makeup und die euphorischen Berichte des Verbandes zeigen Euphemismus in bester trump’scher Qualität.

43 Teilnehmer wären vor mehr als 10 Jahren Grund zur Besorgnis gewesen, vor über 20 Jahren gar undenkbar, denn schließlich zählte dieser Pokal zu den populärsten Wettkämpfen. Ein möglicher Grund: Das Ausscheiden von Favoriten ärgerte meist nur einen, der große Rest freute sich diebisch. Und der Start mit über 100 Teilnehmern dampfte einst von Runde zu Runde auf einen elitären Kreis zusammen, der schließlich nur noch Platz für zwei Kontrahenten hatte.

Man stelle sich mal vor, der FC Bayern scheidet in der ersten Runde des DFB Pokals aus, und rutscht einfach in der zweiten Runde nochmals in das Turnier nach, weil nicht genügend Teilnehmer vorhanden sind. Ob der FC Bayern überhaupt antreten wollte, ohne Chance den Pokal dann doch noch zu gewinnen?

Von den 43 Teilnehmern waren gut ein Drittel dem Frankfurter Bezirk anzurechnen, was auch nicht weiter verwunderlich war, denn das Turnierwochenende war in Frankfurt angesetzt worden. Hätte man es nicht dummerweise auf den Termin der Frankfurter Blitzmeisterschaften gelegt, wären sogar noch mehr Teilnehmer möglich gewesen. Terminplanung im Blindflug.

Da der Pokal mittlerer Weile „offen“ veranstaltet wird, hatten sich auch sechs Verbandsfremde beteiligt; und immerhin waren das mehr Teilnehmer als aus den Bezirken 9, 8, 6 und 2 zusammengerechnet.

Mit WIM Kateryna Dolzhykova siegte nicht nur erstmals eine Frau, sondern auch ein nicht dem hessischen Schachverband angehöriges Mitglied. Was dann dem Finale, wenn man es denn so bezeichnen möchte, etwas an Spannung nahm und an das „Halbfinale“ weitergab, denn qualifiziert für den Wettbewerb auf Bundesebene sind zwei Teilnehmer. Nun also zum ersten Male auch ein Spieler aus dem Halbfinale.

Frank Drill aus Neuberg unterlag der WIM im Topspiel des als Schweizer System ausgetragenen Wettbewerbs mit Pokalwertung, durfte aber die echt goldene, und damit auch teure Siegernadel nicht in Empfang nehmen; ebenso wenig wie den Eintrag in die Siegerliste des Traditionsturniers. Aber schließlich steht er ja schon drin, seit einem Vierteljahrhundert.

Hannes Meyer schließlich, von der nordhessischen TG Wehlheiden, hat sich das Recht erspielt den zweiten Qualifikationsplatz in Anspruch nehmen zu können.

–> http://hessische.schach-chroniken.net/50gs__historie.htm

 

Immer wieder Dubiel: Frankfurts neuer Blitzchampion

Trotz der plötzlich im Veranstaltungskalender auftauchenden Konkurrenzveranstaltung innerhalb der gleichen Stadt in Form eines Qualifikationsturniers zu einer deutschen Meisterschaft hat sich die Meisterschaft um den Blitztitel im Bezirk Frankfurt gut geschlagen.

Mit 49 Teilnehmern lag man noch deutlich über dem Schnitt der letzten 10 Jahre, aber man verpasste leider den erhofften Schritt über die 70 Teilnehmer (Vorjahr 64).

Nach 19 Runden stand mit IM Jacek Dubiel vom SV Oberursel der neue Blitzchampion im Bezirk Frankfurt fest. Nach mehreren Anläufen hat er es in diesem Jahr in verdienter Weise und einem Punkt Vorsprung geschafft, sich erstmals den Titel zu sichern. Zugleich hält er auch den Titel im Schnellschach im Bezirk. Herzlichen Glückwunsch!

Überraschend, weil die Konkurrenz doch namhaft war, auf dem zweiten Platz landete Walter Schmitt vom SK Bad Homburg. Wie der Turniersieger gab er nur einen einzigen Punkt ab, jedoch war die Zahl seiner Remisen höher.

Er profitierte vom etwas unglücklich agierenden Titelverteidiger IM Sven Telljohann, der schlussendlich Dritter wurde.

Bester Senior und Jugendlicher kamen aus Bad Soden. Diese Wertungen gingen an Hans-Walter Schmitt und Frederik Stobbe. Frauen waren diesmal leider nicht am Start.

–> http://bezirk-frankfurt.schach-chroniken.net/55bem_historie.htm

 

Mannschaftskämpfe der hessischen Klubs

Am kommenden Wochenende gehen die Bundesliga, die 2. Liga und die Oberliga in teils vorentscheidende Doppelrunden.

BUNDESLIGA

Der SV Hofheim hat mit 2 Punkten Vorsprung nach 6 Runden einen kleinen Vorsprung auf die Mitkonkurrenten um einen Abstieg herausgespielt und Platz erreicht. Die Gegner am Wochenende sind die Sfr. Berlin und der gastgebende USV Dresden. Beide sind durchaus schlagbar und das könnte wichtige Punkte gegen en Abstieg bedeuten, denn es stehen noch jede Menge Kämpfe der letzten 6 Mannschaften gegeneinander aus. Und mit in der Verlosung sind dann Mülheim-Nord und der Hamburger SK.

–> http://dsb.schach-chroniken.net/1bl

 

ZWEITE BUNDESLIGA

Hessens Vertreter in Liga Zwei heißen Mörlenbach/Birkenau, Griesheim und Heusenstamm und spielen allesamt in der von einem seltsam verrissenen Terminplan geprägten Südstaffel.

Mörlenbach/Birkenau hat nach 5 Spielen schon drei Punkte Rückstand auf einen Nicht- Abstiegsplatz, und noch wenigstens zwei schwerere Spiele vor sich. Und dann noch Baden-Baden 2, wo man sich fragen muss, was die Mannschaft mit der Aufstellung auf Platz 7 überhaupt macht. Nun, man hat erst 4 Spieler absolviert und will sicher diese eine gegen den Odenwald- Klub nicht abgeben. Die Prognose geht daher in Richtung Oberliga.

Griesheim dürfte gesichert sein, da sogar noch der Pflichtsieg gegen Böblingen auf der Beinahe-Haben-Seite steht. Bei schon 6 absolvierten Spielen und einem Mittelplatz heißt das aber auch, dass man mit einem Aufstieg eigentlich nichts mehr zu tun hat. Eigentlich…..

Heusenstamm ist mit seinem November- Open schon in die erste Liga der Topturniere in Deutschland aufgestiegen und klopft nun auch wieder an das Tor zur Bundesliga. Jedoch hat man bereits 6 Spiele absolviert und auch schon 4 Mannschaftspunkte abgegeben.

In Führung liegt hier übrigens der hessische Klub Viernheim, die im badischen Landesverband heimisch sind.

Gastgeber einer Doppelrunde an diesem Wochenende ist übrigens der SV Griesheim, und zusammen mit Heusenstamm erwartet man Untergrombach und Eppingen; beides schlagbare Gegner!

–> http://dsb.schach-chroniken.net/bls

 

OBERLIGA OST Staffel B

Zwei neue Gesichter beim SV Oberursel und eine stark auftrumpfende Ersatzbank machen den aktuellen Erfolg und damit auch Platz 1 in der Oberliga möglich.

Noch die besten Chancen haben Kassel und Neuberg, letztere schon mit Abstrichen, dem Tabellenführer den Aufstieg noch zu vermasseln. Danach hat sich schon eine 4-Punkte-Lücke auf den Primus aufgetan, wo Wiesbaden, Erfurt und Marburg nur noch beobachten können.

Bei Schöneck und Platz 7 beginnt schon die Abstiegszone, die über Gernsheim, Nied und dem Frankfurter TV bis an den Abgrund führt. Sangershausen und Stadtilm scheinen hier möglicherweise nicht mehr entkommen zu können.

–> http://dsb.schach-chroniken.net/oob

 

HESSISCHE VERBANDSLIGEN

Zwei Drittel der Saison sind bereits vorüber, aber es wird noch weitere zweieinhalb(!) Monate dauern, bis die letzte Runde gespielt sein wird.

–> http://hessische.schach-chroniken.net/hsv/20172018/mk/50mk.htm

 

HESSENLIGA

Griesheim 2 und Dettingen sind hier die einzigen verbliebenen Anwärter im Kampf um den Aufstiegsplatz, da diese in Runde 9 auch noch direkt aufeinandertreffen.

Für Gießen und Niederbrechen heißt es derweil schon mal auf den 18. Februar fokussieren, wenn im direkten Vergleich die wichtige Vorentscheidung um Platz 9 fallen könnte.

–> http://hessische.schach-chroniken.net/hsv/20172018/mk/50hl_06.htm

 

VERBANDSLIGA NORD

Bad Emstal/Wolfhagen führen als Favorit immer noch die Nordliga an, können aber Verfolger Fulda nicht abschütteln. Vielleicht geht man ja in Runde 8 auf Nummer sicher und legt noch etwas ELO Potential nach, wenn es gegen die Osthessen um die entscheidenden Punkte geht.
Für Bad Hersfeld scheint die Landesklasse Nord das nächste Saisonziel zu sein, und auch Herborn, Gelnhausen und Gründau eifern diesem Erfolg wohl nach.

–> http://hessische.schach-chroniken.net/hsv/20172018/mk/50vln06.htm

 

VERBANDSLIGA SÜD

Noch führt hier das Schachforum Darmstadt, jedoch hat Bensheim in der Überholspur mit den Brettpunkten schon deutliche Zeichen gesetzt. In Runde 8 wird hier die Vorentscheidung fallen.
Frankfurt-West hat sich nach erfolgreichem Saisonstart selbst bis auf den letzten Platz durchgereicht und muss nun auf Ausrutscher von Sfr.Frankfurt und Dotzheim hoffen. Eine Lotterie bei gleichschwerem Restprogramm!

–> http://hessische.schach-chroniken.net/hsv/20172018/mk/50vls06.htm

 

LANDESKLASSEN

Vellmar wird die Landesklasse Nord gewinnen, wohingegen die Bezirksoberliga Osthessen mehr als den üblichen Zuwachs bekommen könnte: Alsfeld, Lauterbach und Langenbieber werden den Abstieg wohl unter sich ausmachen.

Im Westen scheint Idstein vor dem Aufstieg zu stehen, haben zumindest die Entscheidung selbst in der Hand. Limburg und Wetzlar scheint es auch in die Bezirksoberliga zu ziehen.

Heusenstamm 2 scheint mir der sichere Aufsteiger in der LK Ost zu sein, dafür sprechen 6 Siege in Folge und das enorme Brettpunktepolster. Bad Homburg 2 und Dietzenbach werden die Abstiegsfrage unter sich ausmachen, eventuell kommen BvK Frankfurt oder Bergwinkel noch zu Hilfe.

Gernsheims Zweite hat die allerbesten Chancen auf die Verbandsliga und muss ja schließlich nur einmal gegen Verfolger Rödermark/Eppertshausen antreten, während die noch zweimal gegen Gernsheim ranmüssen. Nied 2, Bensheim 2, Kelkheim und auch Lorsch sollten sehr genau in die Verbandsligen schauen und was von dort absteigt. Das könnte diesmal beim Kampf um Platz 7 doch schon wichtig werden.

–> http://hessische.schach-chroniken.net/hsv/20172018/mk/50lkn06.htm

–> http://hessische.schach-chroniken.net/hsv/20172018/mk/50lkw06.htm

–> http://hessische.schach-chroniken.net/hsv/20172018/mk/50lko06.htm

–> http://hessische.schach-chroniken.net/hsv/20172018/mk/50lks06.htm

 

Die komplette Übersicht zu Auf und Abstieg findet sich übrigens wie gewohnt hier:

–> http://hessische.schach-chroniken.net/hsv/20172018/mk/50mk_aufabstieg_06.htm

 

Chess960 Rally in Bad Soden

Vier von zwölf Etappen sind bereits geschafft, und es verbleiben ja immerhin dadurch noch acht Turniere für eine Vollwertung in der Chess960- Rally im Chess Tigers Training Center.

Aktuell führt der Frankfurter Stadtmeister im Chess960, FM Michael Stockmann, die Etappenwertung an. Im folgen FM Behrang Sadeghi und der Sieger der Rally 2017, IM Sven Telljohann.

Nach dem Auftakt im Jahr 2011 hat man nun bereits 88 Etappen in die Ewige Liste aufgenommen. Im Medaillenspiegel, einer Kombinationswertung aus Gold, Silber und Bronze, führt IM Sven Telljohann mit 24 gewonnen Turnieren diese Tabelle an.

Schon 21 Spieler haben an der Rally 2018 teilgenommen und damit wurden die Gesamtteilnehmerzahlen der Anfangsjahre jetzt schon erreicht bzw übertroffen.

88 Etappen bedeuten jeweils genauso viele siebenrundige Schnellschachturniere, was sich zu 616 Runden addiert. Da sich die zu spielenden Stellungen aus einem Pool von 960 möglichen Anfangspositionen ergeben, aus denen per Los die nächste ermittelt wird, kann man leicht erkennen, dass man nach acht Jahren gerade mal die Hälfte der möglichen Stellungen auf dem Brett gehabt hat. Ja, es wurden schon manche Stellungen mehrfach gespielt, die 518, die Grundstellung des klassischen Schach, allerdings noch nicht.

An den kommenden acht Montagabenden wird es wieder pünktlich um 19 Uhr mit der ersten Runde losgehen, und der Rosenmontag wird da keine Ausnahme sein. Hier gibt es traditionsgemäß Krebbel „satt“. Chess960 und Frankfurter Siedegebäck, was für eine Mischung!

Zum Abschluss der Rally 2018, eine Art Finale, wird es im Bezirk Frankfurt am 8. April in der Frankfurter Nordweststadt die Offenen Frankfurter Schnellschachmeisterschaften im Chess960 geben. Wer also noch etwas Training braucht, auch dafür ist gesorgt!

–> http://www.schach-chroniken.net/cttc/b9c960_historie.htm

–> http://bezirk-frankfurt.schach-chroniken.net/55960_historie.htm

 

Gruß

Euer

Hans D. Post